Ein guter Dienstleister macht seinen Job aus Überzeugung. Idealerweise geht er mit Begeisterung an seine Arbeit. In jedem Fall aber erbringt er die Dienstleistung zur Zufriedenheit der Kunden. Ebenso ist es mit der Führungskraft als Dienstleister.
Was ist also die primäre Aufgabe einer Führungskraft als Dienstleister?
Sinn und Ziel der Führung als Dienstleistung ist, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeitenden zufrieden sind. Das klingt zunächst nach verkehrter Welt, da es meistens andersherum ist. Die Mitarbeitenden versuchen, mit ihrer Leistung die Führung zufrieden zu stellen. In den wenigsten Fällen ernten sie dafür wertschätzende Anerkennung. Die Folge ist, die Mitarbeitenden sind demotiviert.
Die Arbeit macht ihnen weder Freude noch entfalten die Mitarbeitenden ihr wahres Potenzial. (Laut aktueller Gallup-Studie sind es nur 15% der Mitarbeitenden in Deutschland, die ihrer Arbeit mit Engagement nachgehen) Im schlimmsten Fall führt die Demotivation zur inneren und äußeren Kündigung. Das kann sich heutzutage kein Unternehmen mehr leisten!
Was aber passiert, wenn Führungskräfte sich für ihre Mitarbeitenden und ihre Bedürfnisse interessieren? Und das nicht nur einmalig, sondern regelmäßig in Form von wertschätzendem und empathischem Feedback? Die Mitarbeitenden blühen regelrecht auf und wachsen über sich selbst hinaus.
Am Ende eines jeden Tages geht es darum, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen der Führungskraft und dem Mitarbeitenden aufzubauen und zu erhalten. Die Führungskraft wird zum Förderer der Potenziale des Mitarbeitenden. Das ist der größte Dienst, den er dem Mitarbeitenden erweisen kann.
Die Neurowissenschaft belegt diese Thesen, denn das menschliche Gehirn ist auf Wachstum gepolt.
- Das Gehirn besitzt eine hohe Neuroplastizität, die ein Wachstum bis ins hohe Alter ermöglicht.
- Je mehr neue neuronale Verknüpfungen im Gehirn geschehen können, umso engagierter und motivierter sind wir bei der Sache.
- Es muss buchstäblich „unter die Haut geht“, damit wir unser Potenzial ausschöpfen.
Sobald Begeisterung sowie ein sinnvolles Ziel mit im Spiel sind, sind wir offen für Neues und in hohem Maße leistungsfähig. Das ist Motivation pur!
- Mitarbeitende haben ein unschätzbares Systemwissen und ein großes Potenzial. Beides wird nur zu einem geringen Teil abgerufen.
- Alle Mitarbeitende wollen mitgestalten, Verantwortung übernehmen und sich persönlich weiter entwickeln. Jeder in seinem Rahmen und seinen Möglichkeiten. Aber es geht immer um Wachstum.
Dienende Führung heißt wachstums- und potenzialorientiert führen. Selbst wenn es bedeutet, dass der Mitarbeitende nicht nur über sich selbst, sondern sogar an der Führungskraft vorbei wächst!